Die Erntezeit für Oliven beginnt. Ab Oktober kontrollieren Ölproduzenten ihr Oliven sehr sorgfältig, um die Oliven rechtzeitig zu ernten. In diesem Jahr hat sich die Ernte etwas nach hinten verschoben und für die meisten Produzenten wird erst jetzt die Zeit für das erste Olivenöl aus reifen Oliven beginnen. Das Olivenöl der allerersten Pressung heißt in Griechenland „Protolado“, was so viel wie „erstes Öl“ bedeutet. Aus der ersten Pflückung der optimal gereiften Oliven wird dieses besonders aromatische Öl gewonnen. Leuchtend grün fließt es aus der Ölmühle und wird gleich abgefüllt, meist unfiltriert. Normalerweise lässt man Olivenöl vor der Abfüllung in Flaschen oder Kanistern etwa ein bis zwei Monate ruhen. Nicht so das Protolado. Es wird allerdings häufig mit Agourelaio verwechselt. Ein anderes Olivenöl, dass man unbedingt probieren sollte. Während Protolado aus reifen Oliven entsteht, wird Agourelaio aus noch unreifen grünen Oliven gewonnen. Protolado schmeckt intensiv, weist grasige Noten auf, ist fruchtig mit angenehmen Bitterstoffen. Aufgrund der geringen Menge ist es nicht ganz so einfach, welches zu finden. Glücklich, wer Olivenölproduzenten in seiner Nähe weiß.
Traditionell wird ein Teil der ersten Pressung der Kirche gespendet, um Fürbitte für eine reiche Olivenernte zu leisten oder um es an Bedürftige zu verteilen. Meist wird das Protolado an Verwandte und Freunde verteilt oder in sehr kleinen Mengen an treue Kunden und Olivenölliebhaber verkauft. Mit diesem besonderen Olivenöl sollte man sorgsam umgehen und am besten roh verwenden. Aufgrund seines intensiven Geschmacks genügt eine kleine Menge. Am besten genießt man Protolado auf einer Scheibe Brot mit etwas Meersalz.
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